Zehnmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze – Athletinnen und Athleten der Bundespolizei feiern Rekord bei den Olympischen Winterspielen 2022

21.02.2022

Die 20 Sportlerinnen und Sportler der Bundespolizeisportschule Bad Endorf haben bei den XXIV. Olympischen Winterspielen in Peking nicht nur einen neuen olympischen Medaillenrekord aufgestellt, sondern darüber hinaus auch mit ihren packenden Wettkämpfen und spektakulären Ergebnissen mehrere Kapitel olympische Sportgeschichte geschrieben.

In der "Athletenwertung" schlagen insgesamt 14 Medaillen: zehnmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze zu Buche. In der "Nationenwertung" sind dies elf Medaillen: siebenmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze. In diesem Zusammenhang dürfen aber zwei sportlich "undankbare" 4. Plätze sowie ein weiterer Top-5-Rang Erwähnung finden.

Somit konnten die Athletinnen und Athleten der Bundespolizei bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 die Rekordmarken von jeweils 13 Medaillen in Sotschi/Russland (2014) und Pyeongchang/Südkorea (2018) mit nunmehr 14 Medaillen übertreffen.

Der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, zu den Erfolgen der Bundespolizei-Mannschaft: "Wir sind unglaublich stolz auf unsere herausragenden Athletinnen und Athleten. Sie haben unfassbar gute Leistungen gezeigt und starke Nerven bewiesen. Sie sind Aushängeschild nicht nur der Bundespolizei, sondern des ganzen Landes."

Hintergrund:
Allgemeine Anmerkung zum Unterschied "Athletenwertung" und "Nationenwertung" (Medaillenspiegel) bei Team-Wettbewerben:
Bei der "Athletenwertung" resultiert die Anzahl der Medaillen aus der Summe der errungenen Einzel- und Team-Medaillen (hier aktuell die Rennrodeln-Teamstaffel und der Viererbob) eines Athleten oder einer Athletin. Bei diesem Team-Wettbewerb erhält jede Teilnehmerin oder jeder Teilnehmer eine Medaille, folglich wird jede Medaille gezählt. In der "Nationenwertung" wird bei den Team-Wettbewerben aber nur eine Medaille für das ganze Team im Medaillenspiegel gewertet.

Topp im Medaillen-Ranking der Nationenwertung

Wie erfolgreich die Athletinnen und Athleten der Bundespolizei bei den Olympischen Winterspielen in Peking gewesen sind, unterstreichen zwei Beispiele.

Von den insgesamt zwölf Goldmedaillen des Team Deutschland gehen sieben Goldmedaillen „auf das Konto“ der Athletinnen und Athleten der Bundespolizei. Im Ranking des internationalen Medaillenspiegels würden die Bundespolizeiathleten somit mit siebenmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze auf Platz 9 von 32 gewerteten Nationen stehen.

Eröffnungsfeier unter "bundespolizeilicher Begleitung"

Erstmalig in der Geschichte der Olympischen Winterspiele führte ein "Bundespolizei-Paar" ein deutsches olympisches Team in das Stadion zur weltweit ausgestrahlten Eröffnungsfeier. Bob-Pilot Francesco Friedrich hat als Fahnenträger das Team Deutschland bei dem offiziellen Auftakt ins Olympiastadion geführt. Begleitet wurde er dabei von der Bundespolizeikollegin Claudia Pechstein. Der 31-jährige Bob-Pilot und die 49 Jahre alte Eisschnellläuferin bekamen addiert die meisten Prozent der Stimmen bei der Abstimmung durch Athletinnen und Athleten des Team Deutschland und der Öffentlichkeit.

Medaillen-Stenogramm

Rennrodeln

Die Rennrodlerinnen und Rennrodler der Bundespolizei wurden einmal mehr ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Bundespolizeiathleten stellen alle Olympiasieger der ausgetragenen vier Wettbewerbe.

Rennrodler Johannes Ludwig mit seiner Goldmedaille Rennrodler Johannes Ludwig mit seiner GoldmedailleRennrodler Johannes Ludwig mit seiner Goldmedaille Quelle: BSD

Johannes Ludwig holte mit seinem furiosen Sieg im Herren-Einsitzer die erste Goldmedaille für das Team Deutschland bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Bereits vor vier Jahren in Pyeongchang 2018 hatte der 35-jährige Bundespolizist Bronze im Einzelwettbewerb und Gold mit der Teamstaffel gewonnen. Teamkollege Felix Loch musste mit dem denkbar knappen, jedoch undankbaren 4. Platz Vorlieb nehmen.

Rennrodlerin Natalie Geisenberger hat mit ihrer Goldmedaille im Damen Einsitzer bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 ein neues Kapitel "Weltsportgeschichte" geschrieben. Die Polizeihauptmeisterin ist die erste Rennrodlerin, die dreimal in Folge Gold im Einsitzer bei Olympischen Winterspielen gewonnen hat, seitdem Rennrodeln mit ins olympische Programm aufgenommen wurde (1964). In Summe hat die Bundespolizistin damit ihre Olympia-Erfolgsstory auf fünfmal Gold fortgeschrieben.

Die Doppelsitzer setzten die "blaue" Erfolgsstory mit einem Olympia-Doppelsieg fort. Tobias Arlt jubelte mit seinem Piloten Tobias Wendl (Bundeswehr) über seine insgesamt fünfte olympische Goldmedaille. Sascha Benecken feierte mit Vordermann Toni Eggert (Bundeswehr) die Silbermedaille nach Bronze von Pyeongchang 2018. Der sogenannte "Tobi & Tobi-Schlitten" ist der erste, der drei Gold-Triumphe bei Olympischen Winterspielen hintereinander feiern konnte – ein weiteres Kapitel "Weltsportgeschichte".

Die deutsche Teamstaffel mit den drei Bundespolizeiathleten Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig und Tobias Arlt (Vordermann Tobias Wendl, Bundeswehr) hat nicht nur olympisches Gold gewonnen, sondern damit auch noch gleich einen neuen olympischen Rekord aufgestellt. Deutschland ist die erste und damit auch einzige Nation, die im Teamwettbewerb dreimal in Folge Gold bei Olympischen Winterspielen gewonnen hat. Das Besondere daran: Bei jeder "Gold-Partie" 2014, 2018 und 2022 waren drei von vier Startern Angehörige der Bundespolizei.

Skeleton

Die deutschen Skeleton-Piloten feierten mit Gold und Silber die ersten olympischen Medaillen für das deutsche Skeleton-Team überhaupt und machten damit die nächste Olympiasensation perfekt.

Skeleton-Pilot Axel Jungk gewann Olympiasilber Skeleton-Pilot Axel Jungk gewann OlympiasilberSkeleton-Pilot Axel Jungk gewann Olympiasilber Quelle: BSD


Hinter den Teamkollegen und "Goldjungen" Christopher Grotheer feierte Bundespolizist Axel Jungk seine Silbermedaille. Dabei waren die Vorzeichen für den Polizeihauptmeister alles andere als optimal. In den zurückliegenden Monaten laborierte der 30-Jährige an vielen Verletzungen. Dazu setzte ihn ein positiver Corona-Test unmittelbar vor dem Abflug nach China "schach-matt". Heim-Quarantäne war angesagt, was wiederum eine deutlich verspätete Ankunft in Peking nach sich zog.

Der Eiskanal von Yanqing blieb auch bei den Skeleton-Pilotinnen ein schwarz-rot-goldenes beziehungsweise "blaues" Winterparadies. Hannah Neise schrieb mit ihrem "Gold-Triumph" Skeleton-Geschichte. Bis dato hatte es seit der Frauen-Premiere 2002 keine deutsche Olympiasiegerin gegeben.

Dass Besondere daran: Die junge Polizeimeisteranwärterin stand seit ihrem Weltcup-Debüt 2022 nicht einmal auf dem Podest. Erst bei der Europameisterschaft in Sankt Moritz, drei Wochen vor Olympiastart, hatte die 21-Jährige mit Platz acht die interne Norm für die Winterspiele klargemacht.

Hannah Neise sorgte mit Gold für Skeleton-Sensation Hannah Neise sorgte mit Gold für Skeleton-SensationHannah Neise sorgte mit Gold für Skeleton-Sensation Quelle: BSD

Nur kurze Zeit später musste dann aber das "Skeleton-Greenhorn" wegen einer Corona-Infektion noch um ihren Olympiatraum bangen. Hannah Neise präsentierte sich dann in China aber nicht nur topfit, sondern mit Blick auf ihr Alter auch bemerkenswert nervenstark.

Ein bitteres Schicksal ereilte Bundespolizei-Teamkollegin Tina Hermann. Die Polizeihauptmeisterin musste den Bronzerang erst im letzten Lauf abgeben. Damit wiederholte sich ein Drama für die mehrfache Weltmeisterin: Schon bei Olympia 2018 hatte die Bundespolizistin als Fünfte eine Medaille um acht Hundertstel verpasst. Nach insgesamt 6.332 harten Wettkampfmetern und 64 Kurven im Eiskanal von Yanqing schrammte die Bundespolizistin um 27/100 Sekunden wiederum am Olympia-Podest vorbei.

Skispringen

Jubel, Trubel, Heiterkeit bei den Team Deutschland-Weitenjägern. Die deutschen Skispringer haben mit dem Motivator und Bundespolizisten Markus Eisenbichler, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Constantin Schmid in einem dramatischen Wettkampf die olympische Bronzemedaille im Teamwettbewerb gewonnen. Für "Eisei", den sechsfachen Weltmeister, war die Bronzemedaille das erste Edelmetall bei Winterspielen seiner Karriere. Für den Polizeimeister hatte der Erfolg eine zusätzliche spezielle Komponente: 2018 in Pyeongchang war der Polizeimeister zwar dabei gewesen, wurde für die Mannschaft, die Silber gewann, aber nicht nominiert.

Bob

Was für eine Sensation. Angeführt von Bundespolizist Francesco Friedrich haben die deutschen Piloten im chinesischen Eiskanal einen historischen Dreifach-Erfolg im Zweierbob gefeiert. Drei Schlitten aus einem Nationalteam auf dem Olympia-Podest, dass gab es so noch nie.

Gold im Viererbob – Francesco Friedrich, Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller (v. l. n. r.) Gold im Viererbob – Francesco Friedrich, Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller (v. l. n. r.)Gold im Viererbob – Francesco Friedrich, Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller (v. l. n. r.) Quelle: BSD

Bob-Dominator "Franz" Friedrich hat mit Bremser Thorsten Margis seine Ausnahmestellung auch im extrem schwierigen Eislabyrinth von Yanqing unter Beweis gestellt und mit einer "Wahnsinns Coolness" sein drittes Olympiagold eingefahren. Nach dem Doppelerfolg 2018 in Pyeongchang war das eingespielte Duo einmal mehr das beste Team in der Eisröhre.

Francesco Friedrich hat zudem im Yanqing Sliding Centre Bob-Geschichte geschrieben und als erster Pilot zum zweiten Mal in Folge olympisches Doppel-Gold gewonnen. Nach seinem Sieg im Zweierbob triumphierte der Polizeihauptmeister bei den Winterspielen von Peking am Sonntagmorgen auch im großen Schlitten und wiederholte damit seine zwei Goldmedaillen von Pyeongchang 2018. Dies hat es in der Historie der Sportart seit 1924 noch nicht gegeben. Außerdem hat der 31-Jährige damit nach Goldmedaillen mit dem Deutschen André Lange, dem erfolgreichsten Bobsportler der Olympia-Geschichte, gleichgezogen.

Skicross

Skicrosserin Daniela Maier hat sich Olympia-Bronze erkämpft. Das olympische Edelmetall war der Lohn für ihre harte Comeback-Arbeit nach einer schweren und langwierigen Knorpelverletzung im Knie und einem darauffolgenden Kreuzbandriss. Für den Deutschen Skiverband ist es zudem die erste Olympiamedaille, seit Skicross im Jahr 2010 ins olympische Programm mit aufgenommen worden ist.

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